Das Neun-Euro-Ticket bringt mehr Fahrgäste in unsere Züge. Das ist – gerade nach den Corona-Jahren - erfreulich, aber nicht verwunderlich. Denn der starke Preisnachlass schafft kurzzeitig eine neue, vor allem touristische Nachfrage. Unsere Bahnunternehmen und Verkehrsverbünde haben ihre erste Bewährungsprobe weitgehend bestanden. Unternehmungslustige Reisende nehmen es vielleicht hin, wenn vereinzelt Züge wegen Überfüllung Fahrgäste an den Bahnsteigen zurücklassen müssen. Für Berufspendler ist dies jedoch untragbar.
Das Land hat kurzfristig zusätzliche Zugkilometer bestellt, um die höhere Nachfrage zu decken. Als Sofortmaßnahme mag das genügen, doch langfristig benötigen wir mehr Züge, die häufiger fahren. Mit dem Ausbau der Kapazitäten auf der Schiene dürfen wir nicht zögern, wir müssen heute beginnen. Doch die Landesregierung will sich bis 2024 Zeit lassen, um zunächst ihre Angebotskonzeption zu überarbeiten. Das dauert zu lange und blockiert bis dahin mögliche Verbesserungen, zum Beispiel im Wahlkreis Konstanz.