SPD-Fraktionschef Andreas Stoch besuchte Friedrich-Wöhler-Gymnasium
Mit einer Zukunftstour reist der SPD-Landes- und Fraktionsvorsitzende Andreas Stoch derzeit durch alle Landkreise Baden-Württembergs. Auf Einladung des örtlichen Landtagsabgeordneten Hans-Peter Storz machte Stoch Station im Friedrich-Wöhler-Gymnasium in Singen. Schulleiterin Sabine Beck führte den ehemaligen Kultusminister durch das Gebäude und stellte das Angebot der Arbeitsgemeinschaft „Schüler-Ingenieur-Akademie“ vor, mit dem Schülerinnen und Schüler durch praktische Arbeiten und Kooperation mit Hochschulen und Singener Betrieben an Ingenieur-Berufe herangeführt werden.
Mit der vom Land beschlossenen Wiedereinführung des neunjährigen Wegs zum Abitur stehen die Gymnasien in den nächsten Jahren vor einer großen schulorganisatorischen Veränderung. Gleichzeitig bestehe Bedarf an weiteren Ganztagesangeboten. Beides, so Schulleiterin Beck, sei nur bei ausreichender Unterrichtsversorgung zu schultern. Für Stoch sei der Weg zurück zum G9 genannten neunjährigen Gymnasium zwangsläufig: „Das zusätzliche Schuljahr deckt den Bedarf an zusätzlichen digitalen und fachspezifischen Kompetenzen sowie an Demokratiebildung. Das ist aus gesellschaftlicher, aber auch aus wirtschaftlicher Sicht wichtig. Es geht bei der verbesserten Förderung von Schülerinnen und Schülern auch um Fachkräftepotenziale, die so geweckt werden.“
Auch Gymnasien seien gefordert, pädagogische Antworten für eine vielfältiger gewordene Schülerschaft zu entwickeln, berichtete Beck. „Mit Projekten wie der ‚Weltklasse‘ reagieren wir erfolgreich im engen Austausch mit den anderen Schulen in Singen auf die Herausforderungen, die durch die Mehrsprachigkeit von Schülerinnen und Schülern entstehen.“ An Grenzen stoße jedoch die gewünschte Ausweitung der Ganztagsbetreuung. Dazu wäre eine Verbesserung der Räumlichkeiten notwendig. „Schule muss für die Schülerinnen und Schüler verstärkt auch ein Lebensraum werden, in dem eine anregende Lernatmosphäre geschaffen wird. Dies kann durch Orte wie einladenden Aufenthaltsbereichen oder Lernateliers geschehen,“ erläuterte Beck pädagogische Entwicklungsziele.
„Der Blick in die Schulen ist ein Blick in unsere Zukunft. Sie sind nicht nur Räume, in denen Schülerinnen und Schüler Wissen für das spätere Leben erlangen, sondern auch Orte, in denen Integration gelebt wird“, sagte Hans-Peter Storz. Deswegen müssten jetzt die Weichen gestellt werden, um den Herausforderungen der Zukunft begegnen zu können“, so Hans-Peter Storz.
Andreas Stoch skizzierte seine Vision von den Schulen der Zukunft: Sie müssten Orte sein, „in denen sich Schülerinnen und Schüler ausprobieren und die in ihnen schlummernden Talente entdecken können.“ Gegenwärtig würden Fähigkeiten von Schülerinnen und Schülern allzu oft nur durch Zufall entdeckt, indem Kinder über ihren Familien- oder Freundeskreis in bestimmte Vereine gehen. Durch die Kooperation der Schulen mit unterschiedlichen Vereinen könnten auch hier ungenutzte Potentiale aktiviert werden.