SPD Gottmadingen

Gäubahn: Weichen für Ausbauplanung jetzt stellen

Veröffentlicht am 20.09.2023 in Landespolitik

Unabhängige Gutachter überprüften Faktencheck-Ergebnisse zum Gäubahn-Anschluss nach Stuttgart  - Realistische Alternative zu Umsteigeverbindungen in Stuttgart-Vaihingen liegt nicht vor

„Wirtschaftlich und verkehrlich macht es wenig Sinn, oberirdische Gleisanlagen in Stuttgart zeitlich befristet für die Einfahrt der Gäubahn umzubauen,“ fasst der SPD-Landtagsabgeordnete Hans-Peter Storz das wesentliche Ergebnis des unabhängigen Faktenchecks, den der Interessensverband Gäubahn der Öffentlichkeit präsentiert hatte, zusammen.

Der Interessensverband Gäubahn hat die Gutachten hier veröffentlicht.

 

Das bekannte Planungsbüro für den Schienenverkehr, die SMA AG aus Zürich, hatte insgesamt neun Varianten überprüft, mit denen eine bessere Übergangslösung vor die Verbindung der Gäubahn von Singen über Rottweil und Horb zum Hauptbahnhof Stuttgart überprüft wurden. Denn die Gäubahn kann den neuen Stuttgarter Tiefbahnhof auf den bestehenden Gleisen  nicht anfahren.

Somit stellt sich die Frage: Wie kommen die Reisenden ab 2025 am besten zum Hauptbahnhof? Als beste Anbindung erwies sich auch im unabhängigen Faktencheck ein Umstieg im eigens dafür ausgebauten Regionalbahnhof Stuttgart-Vaihingen. Dagegen hatte sich bei Kommunen entlang der Gäubahn Widerstand geregt, weil sie eine Verschlechterung ihrer Anbindung an den Fernverkehr befürchteten.

Umwelt- und Fahrgastverbände, aber auch kommunale Vertreter befürworteten daher, die Gäubahn zeitlich befristet über die vorhandenen oberirdischen Gleise zum Hauptbahnhof fahren zu lassen und diese einige Jahre länger als geplant in Betrieb zu lassen. Doch dieser Vorschlag stößt auf erhebliche technische Schwierigkeiten, so dass  er vom Interessensverband Gäubahn einmütig abgelehnt wird.

Hauptgrund: Für verbleibende zwei überirdische Kopfbahnhofgleise müsste erheblich in eine eigene Leit- und Sicherheitstechnik investiert werden. Die dafür notwendige Planungs- und Bauzeit ist jedoch bis zum Start des Tiefbahnhofs 2025 nicht zu schaffen, ging aus dem zweiten Gutachten des Ingenieurbüros Ramboll hervor, das die bahntechnischen Aussagen der Bahn überprüft und diese dem Grunde nach bestätigt hatte. Ein weiteres wichtiges Argument: Auch für eine zeitlich befristete Einfahrt in oberirdische Gleise müsste die Gäubahn längere Zeit unterbrochen werden.

Nicht zuletzt hatte auch die Stadt Stuttgart erheblichen Widerspruch gegen die Idee, das Gleisvorfeld des alten Kopfbahnhofs nur teilweise abzubauen, angemeldet. Stuttgart ist seit über 20 Jahren Grundstückseigentümerin und will die Flächen für den Bau neuer Stadtteile mit bezahlbarem Wohnraum nutzen.  Blieben größere Bahnanlagen überirdisch, müsste die Stadt mit erheblichen Umplanungen, Zeitverzögerungen und auch Mehrkosten rechnen.

„Eine Fortführung der Endlosdiskussion zum Kopfbahnhof nützt niemandem. Es ist vielmehr im Interesse des Landes, wenn knappe Planungs-Ressourcen zur Vorbereitung eines zügigen Ausbaus der Gäubahn südlich von Horb verwendet werden,“ sagte Hans-Peter Storz. Hier seien Bahn, Bund und Land aufgefordert, eng zusammen zu arbeiten.

Müssen sich Bahnreisende jetzt jahrelang  mit schlechten Verbindungen zufrieden geben? Nein. Gerade aus dem SMA-Gutachten ergeben sich weitere Ansätze für bessere Verbindungen in der ganzen Region. So ist eine Verlängerung der S-Bahn bis nach Horb möglich. Außerdem wurde aufgezeigt, wie der bestehende Regional-Express durch eine Express S-Bahn bis Rottweil ersetzt werden könnte.

Die wichtigste Botschaft für die Gäubahn hatte der parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Michael Theurer bereits im Vorfeld veröffentlicht. Ein neues Gutachten zeigt auf, dass die Intercity-Halte in Böblingen und Singen, die gefährdet waren, auf jeden Fall Bestand haben werden. Auch die Planung des Pfaffensteigtunnels zwischen Böblingen-Goldberg und dem Stuttgarter Flughafen macht Fortschritte. Bis zum Jahresende könne die Vorplanung abgeschlossen sein, parallel werde bereits der nächste Planungsschritt vorbereitet.

Beschlüsse des Interessensverbands Gäubahn vom 19. September 2023

1.    Die Ergebnisse der Gutachten (IfSR, Ramboll, sma) werden zustimmend zur Kenntnis genommen.
2.    Der IV GNBB begrüßt, dass der Forderung zum Erhalt der Fernverkehrshalte im Rahmen des Deutschlandtaktes in Singen und Böblingen nachgekommen wird.
3.    Die Deutsche Bahn AG bleibt nachdrücklich aufgefordert, Planung und Bau des
Pfaffensteigtunnels prioritär und sehr zügig voranzutreiben und umzusetzen.
4.    Die im BVWPl verankerten weiteren Ausbaumaßnahmen südlich Böblingens sind auch zeitnah anzugehen.
5.    Der IV GNBB fordert – bei unter gegebenen Rahmenbedingungen ggf. nicht zu vermeidenden Unterbruch in S-Vaihingen bis zur Realisierung des Pfaffensteigtunnel
- Den optimierten Umstieg in Vaihingen (häufige Taktung, möglichst bahnsteiggleich),
- die Durchbindung der S-Bahn bis Horb und Rottweil und bittet den Verband Region Stuttgart, dies als Aufgabenträger konstruktiv zu prüfen,
-    die Optimierung des Fahrplanangebotes und den stabilen Betrieb auf den Zulaufstrecken (Bodenseegürtelbahn, Hochrheinstrecke, Schwarzwaldbahn (Fernverkehr/ICE), Donaubahn, Ringzug).
6.    Sich aus der Klage der DUH ggf. ergebende Konsequenzen (sog. Stichstreckenblock, weitere Durchbindung) wären ggf. dann neu zu bewerten

 

 

 

Homepage Hans-Peter Storz, SPD-Landtagsabgeordneter für Singen, Hegau, Stockach

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